Geheimnisse der Tulpen
Wir alle kennen sie als Wahrzeichen der Niederlande: Die Tulpe – eine wunderschöne Blume, die es in verschiedenen Formen und Farben gibt. Doch kennen Sie schon die großen und kleinen Geheimnisse der Tulpe? Wenn nicht, bleiben Sie dran! Denn in diesem Blog werden Sie sie erfahren.
Starten wir mit einem Blick in die Vergangenheit.
Wussten Sie, dass einige Arten der Tulpe schon vor Jahrhunderten im Mittelmeergebiet und im mittleren Osten kultiviert wurden? Antike Schriftsteller aus Griechenland und Rom haben die Blume zwar nicht erwähnt, doch seit dem 13. Jahrhundert kommt sie in Werken von Dichtern, auf Keramik oder Kleidern vor. Im 16. Jahrhundert wurde die Tulpe als Gartenblume aus der Türkei nach Mittel- und Westeuropa importiert. In alten türkischen und persischen Schriften, in denen die Blume beschrieben wurde, trug die Tulpe den Namen Lale, was heute auch ein beliebter weiblicher Vorname ist.
Das goldene Zeitalter der Niederlande, sprich dem 17. Jahrhundert, war auch für die Tulpen eine besondere Zeit. Diese Periode hat heute sogar seine eigene Bezeichnung: Die Tulpenmanie. Zu dieser Zeit konnte man die Blume vor Allem in den Gärten der sozial gehobenen und wohlhabenden Schichten finden. Die Preise für Tulpen waren immens gestiegen, sodass die Zwiebeln um die 1630er mehr als ein teures Haus an einer Amsterdamer Gracht kosteten. Während diese damals etwa 10.000 Gulden kosteten, bot man für die Zwiebeln im Jahr 1637 rund 30.000 Gulden. Dabei hingen die Preise jedoch auch stark von der Sorte ab. Nicht jede Art kostete ein solches Vermögen. Des Weiteren fand dieser Aufschwung bald ein Ende, als im Februar 1637 die Wirtschaft plötzlich einbrach.
Wenn wir nun in die Geschichte des 20. Jahrhunderts gucken sehen wir, dass die Tulpe nicht nur eine hübsche Blume, sondern auch ein Lebensretter sein kann. Gegen Ende des 2. Weltkrieges, im Winter 1944/1945, herrschte auch in den Niederlanden eine große Hungersnot. In dieser Katastrophe mussten die Menschen kreativ werden um zu überleben und beauftragten Ärzte, die Tulpenzwiebel auf ihre Essbarkeit zu überprüfen. Als diese bestätigt wurde, wurde die Tulpe zu einem der Ersatzlebensmittel und rettete so einem Großteil der Bevölkerung das Leben. Da der Export der Blumen nicht stattfand, gab es diese zu genüge auf Vorrat, wodurch sie ideal war. Mehrere Millionen Menschen waren in diesem Winter von der Hungersnot betroffen und die Zahl der an Hunger verstorbenen wird auf ca. 20.000 geschätzt. Nach Ende des Krieges war die Tulpe ein Symbol vom Hongerwinter.
Doch genug des Traurigen!
Die Blütezeit der Tulpen geht von Ende März bis Mitte Mai. Man sagt, dass die Blumen im April am schönsten sind. Es ist sehr empfehlenswert in dieser Zeit mal die bunten Tulpenfelder Hollands zu besuchen. Entweder man hält unterwegs kurz an um ein paar schöne Fotos zu machen und Tulpen zu kaufen, oder man besucht Orte wie The tulip barn oder Keukenhof, wo die Blumen extra für Besucher besonders schön angerichtet sind. Und falls Sie ein*e Partner*in haben: Es ist auch ein perfektes, wunderschönes Geburtstags-, Jahrestags- oder Valentinstagsgeschenk. Und wenn Sie schon mal dabei sind „typisch Holland“ zu entdecken, können Sie auch gleich mal den berühmten Windmühlen von Zaanse Schans, über die sie in einem unserer Blogs mehr erfahren können.
Genießen Sie den Frühling in der Niederlande und schauen Sie gerne bei uns vorbei.
Bis bald!